Die neu entwickelte Arbeitgebermarke der Wiener Stadtwerke-Gruppe wird zur wichtigen Akteurin des Wandels: In Zeiten der großen Arbeitsmarktwende – von Digitalisierung und Dekarbonisierung. Und großen Challenges, wie dem steigenden Wettbewerb im Recruiting, der Baby-Boomer Pensionierungswelle und dem Generationen- und Wertewandel.
Ziel der Employer Branding Umsetzungen ist, 15.000 „Klimapionier:innen“ der Wiener Stadtwerke-Gruppe und ihre Beiträge zu einem bis 2040 emissionsfreien Wien für nachfolgende Generationen sichtbar, greifbar und erlebbar zu machen. Um als Vorreiter:innen der Green Job- und Klimaschutz-Bewegung anerkannt und wirksam zu werden.
Die Wiener Stadtwerke-Gruppe ist mit ihren 15.000 Mitarbeiter:innen und bekannten Konzernunternehmen – wie etwa den Wiener Linien, Wiener Netzte und Wien Energie maßgeblich für die Infrastruktur und die Klimaresilienz der Stadt Wien verantwortlich.
Das zentrale Versprechen an zukünftige und bestehende Mitarbeiter:innen lautet:
„Bei uns setzt du deine Talente ein, um Wien am Laufen zu halten und klimafit zu machen“
Diese EVP und die erarbeiteten Werte galt es nun, an relevanten Touchpoints der Candidate und Employee Journey der Wiener Stadtwerke-Gruppe einzulösen und erlebbar zu machen. Die emotionale Erzählung der „Klimapionier:innen“ und der Claim „Gemeinsam machen wir die Klimawende wahr“ verdeutlichen die Identität der Wiener Stadtwerke-Gruppe und die Notwendigkeit der Transformation.
Die Zukunft muss neu gedacht werden: Darum wurde ein radikal Nutzer:innen-orientierter, agiler Prozess mit Service Design Methodik aufgesetzt – für konkrete Initiativen entlang des gesamten Lebenszyklus. Damit die Nutzer:innen-Experience in der Folge, auch wirksam in der Organisation greift und die interne Komplexität gemeistert werden konnte, wurde im Prozess entlang von Employer Branding Playbooks vorgegangen:
Mit Hilfe von Service Design Werkzeugen und Haltungen können neue Methodiken erprobt und gelernt werden, die die echten Bedürfnissen und Erlebnisse der Nutzer:innen erfassen und die neue strategische Ausrichtung und Veränderungsfähigkeit sicherstellen. Mehr als 80 Personen aus allen Konzernunternehmen der Wiener Stadtwerke-Gruppe, verschiedensten Hierarchiestufen und Berufsbildern wurden in den Umsetzungsprozess einbezogen.
Es wurden insgesamt acht Personas erarbeitet, die jene Zielgruppen repräsentieren, die bei strategischen Personalplanzahlen, dem operativen Bedarf und aufgrund des Arbeitsmarkttrends im Fokus stehen. Darunter IT Developer:innen, Techniker:innen, Lehrlinge oder Triebfahrzeugführer:innen. Unterschiedliche Vertreter:innen dieser Zielgruppen – von nur 3 Wochen bis zu 30 Jahren tätig für die Wiener Stadtwerke-Gruppe – wurden mit HR, Kommunikation und Führungskräften zusammengebracht. In der Folge wurden ihre Bedürfnisse, Motive und Verhalten während ihrer gesamten Reise durch die Gruppe strukturiert erhoben. Erst dieser Perspektivwechsel ermöglichte es, die entscheidenden Gestaltungsherausforderungen zu erkennen. Und dabei nicht der Innenlogik der Organisation zu folgen, sondern bei den gesuchten Zielgruppen tatsächlich Wirkung zu erzielen.
Auf Basis der identifizierten Gestaltungsherausforderungen und Handlungsfeldern in den Journeys, wurden Prototypen zur Optimierung des gesamten Lebenszyklus entwickelt.
So entstanden Umsetzungs-Pilotprojekte wie Community-basierte Recruiting-Formate, ein standardisierter, gruppenweiter Onboarding-Prozess mit konkreten Bausteinen oder auch ein neues Klima-Traineeship. Neben der Optimierung der Erlebnisse der Zielgruppen entlang von Journeys wurden auch die internen Strukturen und Prozesse des Recruitings einer Analyse unterzogen. Anschließend Adaptionen vorgenommen, die künftig die Nutzer:innen-Orientierung und interne Service-Leistungen unterstützen.
„Breite Exploration, die Anschlussfähigkeit an die Planzahlen der strategischen Personalplanung und bestehende Best Practices aus den Konzernunternehmen legitimiert unsere Ergebnisse enorm. Und gibt uns immer wieder Rückenwind, um unsere Employer Branding Strategie für all unsere 15.000 „Klimapionier:innen“ im Alltag konsequent erlebbar zu machen.“
Klares Ziel war es, mit der Pilotumsetzung der Community-basierten IT Talent Acquisition mehr Aufmerksamkeit und Relevanz für die IT-Jobs in der Wiener Stadtwerke-Gruppe zu schaffen. Und dafür konsequent die Erzählung der „Klimapionier:innen“ zu nutzen. Damit die Wiener Stadtwerke-Gruppe für besondere Bedürfnisse und Erwartungen der IT-Fachkräfte ein einzigartiges und innovatives Versprechen von echten Green Jobs in der IT machen kann. Durch einen verstärkten Community-Aufbau (z.B. durch neue Formate wie Tech-to-Tech-Talks, IT Experts Exchange), eigene IT-Jobbotschafter:innen, authentische Kultureinblicke und transparente Entwicklungsmöglichkeiten können in Zukunft die richtigen Talente gemeinsam gefunden werden. Und mit einer verkürzten Durchlaufzeit von maximal 2 Wochen – von Erstkontakt bis Zusage – in die Wiener Stadtwerke-Gruppe gebracht werden.
Aus den Persona-Wünschen und Journeys abgeleitet sollen Talente von Tag Null – der Zusage an – individuell unterstützt werden: Gruppenweite Standard-Bausteine, kombiniert mit einer übergreifenden Vernetzung, ermöglichen ein schnelles Näherbringen der Kultur und Kraft der Wiener Stadtwerke-Gruppe und eine stärke Bindung. Mit verschiedenen Bausteinen soll das Ankommen in der Gruppe transparent, informativ und gut strukturiert sein. Ob digital oder im Office – der neue Onboarding-Prozess stellt sicher, dass neue Mitarbeiter:innen von Beginn an arbeitsfähig sind, sich wohlfühlen und als „Klimapionier:innen“ ihren wertvollen Beitrag leisten können.
Die Vielfalt der Wiener Stadtwerke-Gruppe für die „Klimapionier:innen“ erlebbar gemacht: Beim Start wählen Trainees in Zukunft aus, welches Thema sie am meisten interessiert. Angefangen von Alternativen Energien, Smarter Infrastruktur, Green Building, Umweltfreundliche Mobilität bis zu Digitaler Transformation. Zukünftige „Klimapionier:innen“ wechseln von nun an alle 4-5 Monate das Unternehmen und lernen so in 18 Monaten viele unterschiedliche Unternehmen & Kulturen kennen. Dadurch werden Synergie- und Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar und die interne Mobilität gestärkt. Dazu wurden auch konzernübergreifende Basisregelungen in der Arbeitsgestaltung (Verträge, Arbeitszeiten, etc.) erarbeitet, stark am Aufbau einer Community gearbeitet und Raum für eigenes Klimaschutz-Engagement „Greener Friday“ gegeben.
Die „Klimapionier:innen“ sind nach Ende des Programmes über die Unternehmen vernetzt, haben großes Wissen aufgebaut und kennen die Wiener Stadtwerke-Gruppe – somit sind sie große Potenzialträger:innen, die die Transformationskraft der Wiener Stadtwerke-Gruppe erhöhen.
Innovative Ergebnisse der Nutzer:innen-orientierten Journeys und Pilotprojekte umzusetzen, bedeutet immer auch Irritation für eine bestehende Organisation. Aber: Auch den Grundstein für Veränderungsfähigkeit und Lernen. Gutes, Funktionsfähiges muss erhalten bleiben. Eine ergänzende Exploration – in Form von Interviews mit Vertreter:innen der Recruiting-Community – hat drei mögliche Szenarien für die Anpassungen von Recruiting Struktur- und Prozessen hervorgebracht: Bestehende Rollen wurden geklärt, neue Rollen im Team entwickelt – wie etwa die eines Jobguides, der/die die vielfältigen Karriereoptionen der gesamten Wiener Stadtwerke Gruppe aufzeigt und Talenten Orientierung in der Organisation gibt. Die Dienstleistungen des zentralen Recruitings für die gesamte Gruppe wurde in frei wählbaren Service-Bausteinen definiert und gemeinsam mit den Konzernunternehmen finalisiert. Der Prozess wurde von Netzwerkpartnerin Cornelia Jaksche begleitet.
Mehr dazu im Beitrag von Brainds Employer Branding- und Experience-Design-Expertin Sonja Zant und Brainds Senior Consultant Matthias Pöll, sowie im Interview mit Sabine Scharf und Marika Püspök: Employer Branding und die Klimachance: Wie Arbeitgebermarken zu Transformations-Werkzeugen werden
„Unsere Nutzer:innen ins Zentrum zu stellen, ist zentral im gesamten Prozess und unser wichtigster Hebel für die Veränderung. Gerade in der Umsetzung setzen wir weiterhin sehr stark auf ein gemeinsames Lernen und Ausprobieren mit den Zielgruppen.“